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1316. April 20. Breslau.

Fer. tercia p. oct. Pasche.

Philipp, Abt des Sandstiftes, bestätigt seinem Schulzen zu Caldenborn (Kaltenbrunn bei Schweidnitz) Otto, in Erneuerung des verbrannten Aussetzungsbriefes dieses in alten Zeiten aus zwei zu deutschem Rechte locirten polnischen Dörfern (Cesskowicz und Mislakowicz) entstandenen Ortes K. umfassend 50 flämische Hufen, von denen Otto und dessen Erben 7, der Propst in Gorkau eine, der Ortspfarrer 2 Hufen ganz frei von aller Hebung, allem Zins und ähnlichen Angarien besitzen solle, während von den übrigen 40 Hufen die coloni wie üblich pro Hufe 10 Scheffel Dreikorn (2 Weizen, 3 Roggen, 5 Hafer) jährlich am Martinstage nach Breslau pro recompensa duorum mansorum; quos plebanus ejusdem ville possidet, nomine dotis suis sumptibus ducere tenebuntur, ducis vero annonam expediant (so ist zu lesen; das Herzogskorn vgl. Tzschoppe u. Stenzel 164). Der Schulz hat weiter noch den dritten Pfennig am Gerichte, die Bäckerei, Schusterei, Fleischerei und die Mühle allzeit frei, so auch die Schenke gegen den Jahreszins einer halben Mark.

Z.: Johann weiland Abt in Sagan, Peter Prior, Swentoslaw weiland Abt des Sandstiftes, Heinrich Siechenmeister, Michael Kustos, Nikolaus Subprior, Nikolaus Kantor, Pacuscho Propst in Gorkau, Herr Hermann Ritter von Reichenbach, Hofrichter, und die Schulzen Johann von Strehlitz (Kr. Schweidnitz), Heinrich von Hartau (Kr. Waldenburg), Jakob von Klein-Wierau.


Aus dem Kopialbuche (Ende des XV. Jahrh.) des Sandstiftes, dem Repert. Heliae p. 176 abgedr. bei Tzschoppe und Stenzel 498 und dann bei Adler, Programm der Realschule am Zwinger zu Breslau von 1871 S. 28 mit der wesentlichen Verbesserung der vorstehend angeführten Stelle ducis vero annonam statt duas vero annonam.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.